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Pflanzenbau

Maisaussaat: Masse und Klasse

Erfahren Sie mehr über den Zeitpunkt der Aussaat, Bodenstruktur, Ablagetiefe, Bestandesdichten und Düngung.

Maisfeld in der Sonne mit blauen Himmel

Der erfolgreiche Anbau von Mais hat für eine Vielzahl von Betrieben einen hohen Stellenwert. Damit bereits von Beginn an die besten Bedingungen geschaffen werden, um eine ertragreiche Ernte einzufahren, sind wichtige Punkte zu beachten. Im Nachfolgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Informationen über die Bodenbearbeitung, Zeitpunkt und Stärke der Aussaat Düngung und Pflanzenschutz vor.

Checkliste für eine optimale Aussaat

Gute Aussaatbedingungen

  • Bodentemperaturen von mindestens 8 -10°C

  • Gute Bodenbearbeitung, Lockerung und Durchlüftung

  • Eine auf den Boden angepasste Saattiefe

  • Die Wahl der richtigen Saatstärke

Schlechte Aussaatbedingungen

  • Zu geringe Bodentemperaturen

  • Ein zu feines Saatbeet und zu geringe Rückverfestigung

  • Bodenverdichtungen

  • Zu flache Saatgutablage

  • Zu hohe Saatstärken bei Wasser- und Nährstoffmangel

Die beste Saatzeit

Der optimale Aussaatzeitpunkt von Mais wird maßgeblich durch die Witterung, Standortbedingungen und die Bodentemperatur bestimmt. Hat der Boden sich auf 8-10 °C erwärmt und sind keine Frostereignisse mehr zu erwarten, kann mit der Aussaat begonnen werden. Wie schnell ein Boden die Zieltemperatur erreicht, hängt von mehreren Faktoren ab.

Schnelle Erwärmung

  • Bodenart: sandige Böden

  • Wasserhaushalt: trocken

  • Humusgehalt: hoch

  • Bodenstruktur: offenporig, krümelig

Langsame Erwärmung

  • Bodenart: lehmig/tonige Böden

  • Wasserhaushalt: gesättigt

  • Humusgehalt: niedrig

  • Bodenstruktur: verschlämmt/verdichtet

Traktor bereitet Feld für Maisaussaat vor

Um eine optimale Keimung und ein gutes Auflaufen der Bestände zu erreichen, muss der Boden in der Ablagetiefe des Saatkorns dauerhaft eine Temperatur von 8-10 °C erreicht haben. Unter zu kalten Bedingungen (Frühsaaten Anfang bis Mitte April) verzögert sich die Keimung und die Keimlinge entwickeln sich langsamer. Durch die langsame Entwicklung steigt die Gefahr von lückigen Beständen und schwachen Einzelpflanzen, die leicht von Unkräutern und Ungräsern beeinträchtigt werden können.

Wird die Aussaat zu weit nach hinten verschoben (Spätsaaten in der zweiten Maihälfte), sinkt die Gefahr von schlechten Feldaufgängen und Frostschäden. Gleichzeitig stehen den Pflanzen allerdings weniger Vegetationszeit zur Verfügung, um ihr volles Ertragspotential auszuschöpfen. Zudem besteht die Gefahr, dass durch zu lange Tageslängen die Umsteuerung der Pflanzen vom vegetativen zum generativen Wachstum verzögert wird. Durch die verzögerte Umsteuerung in die generative Phase wird das Längenwachstum der Pflanze verstärkt, die Bildung von Blüten und Kolbenfülung verringert sich dagegen. Eine Folge daraus ist, dass die Bestände zur Ernte nur wenige Kolben, dafür jedoch viel Blatt- und Stängelmasse aufweisen. Die Blüte der Stachelbeere gilt als phänologischer Zeiger für das Erreichen der erforderlichen Bodentemperaturen und dem Beginn der Maisaussaat.

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Bodenstruktur und Standortbedingungen

Maisfeld mit kleinen Pflanzen

Obwohl Mais als genügsam gilt und eher geringe Anforderungen an den Standort stellt, müssen dennoch einige Voraussetzungen erfüllt sein, um ertragreiche Bestände zu etablieren. Besonders wichtig ist, dass Bodenverdichtungen bestmöglich beseitigt werden. Auf verdichteten Standorten kommt es häufig zu Staunässe, wodurch sich der Boden langsamer erwärmt und die für die Keimung notwendigen Temperaturen erst spät erreicht werden. Dies kann dazu führen, dass die Keimung und der Feldaufgang mehr Zeit in Anspruch nehmen als erwartet. Bereitet man hingegen ein lockeres, krümeliges und sich schnell erwärmendes Saatbeet vor, minimiert sich die Zeit von der Saat bis zum Auflaufen und die Pflanzen können den Boden schnell und leicht durchwurzeln und sich Wasser- und Nährstoffvorräte erschließen.

Obwohl Mais als C4-Pflanze auch mit wenig Wasser gute Erträge bilden kann, ist es trotzdem wichtig, dass insbesondere zur Blüte und zur Kolbenbildung ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist und Stress vermieden wird.

Ablagetiefe

Die richtige Ablagetiefe ist entscheidend für eine gute Etablierung des Maises. Bei einer zu flachen Ablage besteht die Gefahr, dass dem Saatkorn nicht genügend Keimwasser zur Verfügung, bzw. dem jungen Keimling nur begrenzte Wasserressourcen zur Verfügung stehen. Bei einer zu tiefen Ablage hingegen verbraucht der Keimling einen Großteil seiner Energie bis zum Feldaufgang.

  • Leichte Standorte -> Tiefere Saatgutablage:

Auf leichten Böden und Trockenheitsgefährdeten Standorten hat sich eine Ablagetiefe von 6-7 cm als vorteilhaft herausgestellt. In diesen Tiefen ist in der Regel genügend Wasser für die Zeit zwischen Keimung und Feldaufgang vorhanden. Zudem können durch eine tiefe Ablage mögliche Fraßschäden, z. B. durch Krähen und Fasane, reduziert werden.

  • Schwerere Standorte -> Flachere Saatgutablage:

Auf schwereren Böden mit genügend Feuchtigkeit und bei frühen Saatterminen ist eine flachere Ablage von 4-5 cm oftmals ausreichend, da sich diese Bodenschicht schnell erwärmt und die für die Keimung notwendigen Temperaturen erreicht.

Bestandesdichten

Um das volle Ertragspotential einer Sorte zu erzielen ist es unerlässlich, die richtige Bestandesdichte (Pflanzen/m²) zu wählen. Ist die Bestandesdichte zu hoch angesetzt, konkurrieren die Einzelpflanzen um Wasser, Nährstoffe und Sonnenlicht und können nicht ihr volles Ertragspotential erreichen. Sind zu wenige Pflanzen vorhanden, werden die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht vollständig genutzt und potenzieller Ertrag geht verloren. Um die optimale Bestandesdichte zu ermitteln, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Sowohl die Wasserverfügbarkeit als auch die Sorte haben einen Einfluss auf die optimale Bestandesdichte. So sollten auf trockenheitsgefährdeten Standorten die Aussaatstärken reduziert werden. Auf Standorten mit guter Wasserversorgung können die Bestandesdichten erhöht werden.

Anzustrebende Pflanzenanzahl / m2

  • Massenwüchsige Sorten

    • schlechte Wasserversorgung: 6

    • mittlere Wasserversorgung: 6-8,5

    • gute Wasserversorgung: 8,5

  • Kleinwüchsige Sorten

    • schlechte Wasserversorgung: 8

    • mittlere Wasserversorgung: 8-10,5

    • gute Wasserversorgung: 10,5

Neben der Kornzahl/m² ist auch der Abstand der Körner innerhalb der Reihe wichtig, um die bestmögliche Pflanzenentwicklung sicherzustellen und die Erträge zu maximieren.

Düngung und Pflanzenschutz

Wachsende Maispflanzen auf einem Feld

Düngung

Mais verfügt, in Abhängigkeit vom Ertragsniveau, über einen erheblichen Bedarf an essenziellen Grundnährstoffen. Ein Großteil des Düngerbedarfes wird in der Praxis über organische Düngemittel wie Gülle oder Gärreste zur Verfügung gestellt. Da die darin enthaltenen Nährstoffe erst in eine pflanzenverfügbare Form umgewandelt werden müssen, kann der Mais diese besonders effizient nutzen. Dies ist damit zu begründen, dass der Zeitraum des höchsten Bedarfes von Stickstoff und Phosphor kurz vor dem Rispenschieben des Maises liegt. Um die Pflanzen auch in der frühen Wachstumsperiode mit ausreichend Nährstoffen versorgen zu können, sollte ergänzend mineralischer Dünger zum Einsatz kommen. Um die Nährstoffverluste zu minimieren und die Nährstoffausnutzung durch die Pflanzen zu maximieren, sollten diese als Unterfußdüngung unter das Saatkorn gelegt werden. Zudem kann durch eine exakt platzierte Unterfußdüngung das Wurzelwachstum der jungen Pflanzen gezielt in tiefere Bodenschichten gelenkt werden. Um den Bedarf in frühen Wachstumsstadien zu decken, bieten sich DAP-, KAS- oder NP-Düngemittel an.

Nährstoffentzüge von Mais (kg / ha) in Abhängigkeit der Nutzung (verändert nach Hermann et al., 2011, in DMK 2024):

  • Silomais (32% TS), je 100 dt Grünmasse

    • Stickstoff N: 35-45

    • Phosphat P2O2: 17-29

    • Kalium K2O: 40-55

    • Magnesium MgO: 8-15

    • Kalk CaO: 12-20

    • Schwefel S: 4-6

  • Körnermais (86% TS), je 10 dt

    • Stickstoff N: Körner 12-16 / Stroh 5-9

    • Phosphat P2O2: Körner 6-11 / Stroh 5-7

    • Kalium K2O: Körner 4-6 / Stroh 15-25

    • Magnesium MgO: Körner 2-3 / Stroh 2-4

    • Kalk CaO: Körner 2-3 / Stroh 5-7

Pflanzenschutz

Um die jungen Maispflanzen vor Konkurrenz um Nährstoffe, Licht und Wasser zu schützen, ist eine Regulation der Beikräuter unumgänglich. Gerade in den ersten Wachstumsstadien bis zum Reihenschluss ist es wichtig, aufgelaufene Unkräuter und Ungräser wirkungsvoll und sicher zu eliminieren. Im Mais kommen besonders oft Arten von Gänsefuß, Melde, Knöterich oder auch Ehrenpreis, Kamille und Franzosenkraut vor. Doch ebenso hat die Bekämpfung von Hirse-Arten und Ackerfuchsschwanz eine große Bedeutung im Maisanbau. Um ein möglichst breites Spektrum an unerwünschten Pflanzen zu erfassen, haben sich Wirkstoffkombinationen bewährt.

Vertriebsmitarbeiter und Landwirt prüfen die Ernteergebnisse auf einem Getreidefeld

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